Reparieren mit Herz

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie haben Ihr Handgepäck für den wichtigen Geschäftstermin fertiggepackt, Sie schließen den Koffer, das Zahlenschloss verriegelt ihn. Alles ist gut bis zu dem Moment, als Sie merken, ich weiß die Nummer meines Zahlenschlosses nicht mehr. Panik, denn es ist Sonntag und Sie müssen Montag früh zum Flughafen und die Tickets sind im Handgepäck. …

Jetzt kommt der „Notfallarzt“ für Koffer und andere Katastrophen, Ulf Berger, ins Spiel. Wer die Privatnummer des Inhabers des Lederwarenfachgeschäfts Steck hat, dem wird auch am Sonntag geholfen und wenn es nicht anders geht, kommt der Herr der Koffer und Taschen auch direkt nach Hause. Das ist ohnehin ein selbstverständlicher Service des Traditionsunternehmens Steck auf der Kaiserstraße. „Auf Wunsch liefern wir nach Hause, frei Haus, versteht sich“, schmunzelt Ulf Berger und man kann es sich bildlich vorstellen, wie er mit einem charmanten Lächeln mit dem Reisegepäck vor der Tür steht.

Kundenservice ist für ihn kein Fremdwort, sondern er lebt es täglich, vielleicht sogar als eine sportliche Herausforderung: „Das können wir nicht mehr reparieren und nicht anfertigen“, gibt es eigentlich weder bei Berger Junior noch bei seinem Vater.

 

Hier ein paar Kostproben: eine Tragemöglichkeit für das abnehmbare Lenkrad eines Jaguars oder schnell noch am Samstag einen neuen Tragegriff an das „Sturmgepäck“ des Friedberger Arztes genäht, der zur Großwildjagd nach Afrika am nächsten Tag aufbrechen wollte. Einen Koffer reparieren, dessen Reparaturaufwand eigentlich in keiner Weise zum aktuellen Wert des Stückes steht, „aber das Herz einfach dranhängt“.

 

Warum macht er das alles? „Weil es mir Spaß macht und die meisten Menschen diesen Einsatz schätzen und meine treuesten Kunden sind oder dann werden“, bringt es Berger auf den Punkt.